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Hilfe für verletzte Polizeibeamtin in Flensburg

Archivbild | Bildquelle: Shutterstock

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Hilfe für verletzte Polizeibeamtin in Flensburg

Der Vorsitzende des Hilfs- und Unterstützungsfonds Andreas Breitner, Minister a.D., wird am Donnerstag, 18. Juli 2024 um 10.00 Uhr, auf der Polizeistation Flensburg-Mitte, Große Straße 16, 24937 Flensburg, einer Polizeibeamtin eine Zuwendung für eine Kur- und Betreuungsmaßnahmen übergeben.

Die 45-jährige Beamtin Stefanie B. war am 26. Mai 2023 gemeinsam mit einem Kollegen zu einem eigentlich erwarteten Routineeinsatz, einer Familienstreitigkeit, in Glücksburg gerufen worden. Dieser Einsatz mündete mit einem so heftigen Widerstand, bei dem einer der beteiligten Verursacher,unter Alkohol und Drogen stehend, dem ebenfalls eingesetzten Beamten unter größtem Widerstand versuchte, in einer unübersichtlichen Situation die Dienstwaffe zu entreißen. Der erste von zwei Sicherungshebeln an der Waffe war bereits entriegelt. Er beabsichtigte diese gegen die beiden Beamten einzusetzen und drohte beide zu erschießen. Es gelang den Einsatzkräften schließlich die Situation „umzudrehen“. Die Polizeihauptkommissarin wurde durch diesen Einsatz schwer traumatisiert und musste sich in psychologische Behandlung begeben. Sie war mehr als drei Monate dienstunfähig.

Sie erhält für sich und ihre Familie einen 10-tägigen Kur- und Betreuungsaufenthalt im August 2024 in Berchtesgaden in Bayern.

Der Hilfs- und Unterstützungsfonds für Polizeibeschäftigte und deren Fa- milien in Not e.V. ist eine gemeinnützige Einrichtung, die es sich seit dem Jahre 2001 zur Aufgabe gemacht hat, im Dienst schwer verletzten oder gar getöteten Polizeibeamten bzw. deren Angehörigen und Familien in ihrer schwierigen Situation mit einer Zuwendung, die den speziellen Verhältnissen angemessen ist, unter die Arme zu greifen.

Der Hilfs- und Unterstützungsfonds der Polizei hat seit Bestehen in über 300 Fällen bei Polizeibeamtinnen und -beamten, die bei Einsätzen Opfer von gewalttätigen Angriffen wurden und sich dabei schwere Verletzungen zugezogen hatten, Unterstützung durch Zuwendungen geleistet. Dabei wurden Zuwendungen in Höhe von ca. 280.000 € ausgekehrt. Der Vorsitzende des Hilfs- und Unterstützungsfonds der Polizei Andreas Breitner: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass diese Unterstützung weder eine Verarbeitung der Erlebnisse noch eine Wiedergutmachung darstellen kann. Sie ist aber ein Zeichen gesellschaftlicher Solidarität.“

Nach Angaben des Innenministeriums wurden im vergangenen Jahr insge- samt 1.303 Gewaltdelikte gegen Polizistinnen und Polizisten registriert, davon 635 Widerstandshandlungen und 668 tätliche Angriffe. Im Jahr 2022 lag die Zahl noch bei 1.256 Gewaltdelikten (603/653). Darüber hin- aus gab es laut Ministerium im Jahr 2023 sechs einfache und 26 gefährliche Körperverletzungen sowie einen Totschlag zum Nachteil von Polizeibeamtinnen und -beamten. Auch besonders erschreckend: An 1.301 Tagen waren Polizistinnen und Polizisten im vergangen Jahr als Folge von Gewalteinwirkungen dienstunfähig. Die Anzahl hat sich damit im Vergleich zum Jahr 2022 mehr als verdoppelt (466).

Das bedeutet, dass es durchschnittlich 2023 wieder jeden Tag in Schleswig-Holstein mehr als drei Übergriffe gegeben hat.

Der Hilfsfonds arbeitet rein ehrenamtlich; Vorstandsmitglieder sind neben dem Vorsitzenden Breitner, Minister a.D. Dr. Bernd Buchholz, Jörg Hansen Uwe Müller, früherer Polizeidirektor im Landespolizeiamt und Karl- Hermann Rehr, Landesgeschäftsführer der GdP Schleswig-Holstein a.D.

Der Hilfsfonds verfügt über Spenden von Bürgerinnen und Bürgern, die sich der Arbeit der Polizei verpflichtet fühlen, sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängte Bußgelder und Geldstrafen.

OTS Polizeidirektion Flensburg

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