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Wird unser Internetverhalten zukünftig unsere Bonität beeinflussen?

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Wird unser Internetverhalten zukünftig unsere Bonität beeinflussen?

Der IWF (Internationale Währungsfonds) hat eine Studie herausgegeben, die sich mit den zukünftigen Herausforderungen und Chancen der rasanten Digitalisierung für den Bankensektor beschäftigt.

Die Experten Arnoud Boot, Peter Hoffman, Luc Laeven und Lev Ratnovski beschreiben dabei zwei zentrale Themen in einem Blog-Beitrag des IWF.

Insbesondere ins Auge fällt dabei das Thema: Neue Informationstypen.

Unser Verhalten im Internet

Dabei beschreiben die Experten, dass die am meisten transformative Informations-Innovation der erhöhte Gebrauch von neuen Datentypen sei. Diese entstehen durch den digitalen Fußabdruck, den wir im Internet hinterlassen, also die Webseiten und online-Dienste, die wir besuchen und nutzen.

Kreditwürdigkeit

Spannend wird das ganze durch einen kleinen, aber feinen Satz am Ende: „Mainly for Creditworthiness“, also hauptsächlich für die Kreditwürdigkeit.

In einem Prozess, der die Bonität einer Person beurteilt, beziehen Banken sich auf harte Fakten. Das sind z.B. das Einkommen, Beschäftigungsdauer, Vermögen und Schulden – bekanntlich nichts neues.

Die IWF Experten sehen in dieser Methode jedoch zwei Probleme:

Harte Fakten sind in der Regel „prozyklisch “: Sie fördern die Kreditausweitung in guten Zeiten, verschärfen jedoch die Kontraktion während eines Abschwungs.

Das zweite und komplexere Problem besteht darin, dass bestimmte Personen wie z.B. neue Entrepreneure, Innovatoren oder viele Selbständige, einfach nicht genügend harte Fakten zur Verfügung haben, um eine eigentlich angemessene Bonität zu erlangen.

Die Lösung

Die Experten schlagen vor digitale Daten in eine Bonitätsprüfung einzubeziehen. Der Browser und die Hardware, mit der das Internet besucht wird und die Historie der besuchten Internetseiten und getätigter Einkäufe im Internet sollen zukünftig, verarbeitet durch künstliche Intelligenz und sogenanntes „machine-learning“ dazu beitragen auch Menschen eine gute Bonität zu ermöglichen, die ansonsten vielleicht keine Chance darauf hätten.

Die von den Experten durchgeführte Studie soll Rat gebend für Zentralbanken und so gesehen das gesamte Bankensystem sein. Nicht eingegangen wird auf den Datenschutz. Vermutlich müsste man einer Einwilligung zur Verwendung der Daten zustimmen. Doch was würde einem anderes übrig bleiben außer eine schlechte Bonität?

Noch sind wir jedoch noch eine Weile von dieser Entwicklung entfernt. Eine kritische Betrachtung sollte in Zukunft aber auf keinen Fall vergessen werden.

Text: L. Maunus
Bildquelle: Shutterstock

Quellen: https://blogs.imf.org/2020/12/17/what-is-really-new-in-fintech/

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