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Auszeichnung für die Eigentümer Schiffbrückstraße 8 + 8a für vorbildliche Sanierung
Die Auszeichnung „Vorbildliche Sanierung“ für besondere private Leistungen zur Umnutzung und Modernisierung wird in diesem Jahr an die Eigentümer des Gebäudeensembles Schiffbrückstraße 8 + 8a vergeben.
Mit der Auszeichnung „Vorbildliche Sanierung“ würdigt der Sanierungsbeirat der Stadt Flensburg privates Engagement zur Erhaltung und Sanierung von wertvoller historischer Bausubstanz in städtebaulich bedeutsamer Lage der Stadt.
Die Sanierungsmaßnahmen an der Schiffbrückstraße 8 + 8a zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie mit viel persönlichem Engagement und liebevoller Detailarbeit über einen längeren Zeitraum geplant und realisiert wurden. Die Lebensqualität und die Aufenthaltsqualität im Umfeld wurde durch die „Wiederbelebung“ dieser zuletzt teilweise leerstehenden Gebäude deutlich aufgewertet. Es profitieren die benachbarten Gewerbe- und Einzelhandelsstandorte der Innenstadt und nicht zuletzt die Öffentlichkeit.
Die Auszeichnung wird am Freitag, 11. Oktober 2024, ab 10.00 Uhr vor Ort durch die Vorsitzende des Sanierungsbeirates, Frau Hannah Gloyer, an die Eigentümer Jessica und Kolja Winkler übergeben werden.
Zur Verleihung der Auszeichnung ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich willkommen. Eingeladen sind weiter die an der Maßnahme beteiligten Handwerker, die Mitglieder des Sanierungsbeirates und des Ausschusses für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung.
Die Auszeichnung wird sichtbar sein durch eine an der Straßenfassade der Gebäude Schiffbrückstraße 8 + 8a dauerhaft befestigte Plakette.
Schiffbrückstraße 8
Das Gebäude wurde 1883 von dem Reeder Friedrich Momme Bruhns als Neubau eines Reedereikontor- und Wohngebäudes mit seinem Architekten Alexander Wilhelm Prale im Stil der „Hannoverschen Neugotik“ erbaut. Seine Bedeutung liegt darin, dass es den gründerzeitlichen Ausbau der Stadt dokumentiert, ein gut erhaltenes Gebäude im Werk des Architekten Prales und damit sowohl von städtebaulicher als auch künstlerischer Bedeutungist. Gleichzeitig ist es von geschichtlicher Bedeutung, weil es für den wirtschaftlichen Aufstieg in der Gründerzeit steht, ein Zeugnis für die Geschichte der Fördeschifffahrt ist und an die für die Stadtgeschichte wichtige Person des Bauherrn und Reedereigründers Friedrich Mommse Bruhn erinnert. Es steht markant in der Hafenfront und erinnert an die Zeit, als von hier aus die Fördeschifffahrt gesteuert wurde.
Das in die Jahre gekommene Reedereihaus hat bereits viele Nutzungen erlebt – zuletzt war hier die Zeitung „Flensborg Avis“ beheimatet. Die neuen Eigentümer, Jessica und Kolja Winkler, bewohnen mit ihrer Familie das Dachgeschoss des Hauses. Jessica Winkler, die selbst Architektin ist, hat das Haus nach einer eigenen Planung und in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde der Stadt Flensburg liebevoll saniert. Im Erdgeschoss betreibt Jessica Winkler heute einen eigenen Laden, das „beyond jes“. Dadurch ist das Denkmal jetzt wieder für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Das Gebäude wies bei Beginn der Sanierungsarbeiten einen erheblichen Instandsetzungsbedarf auf. Gleichzeitig hatte es trotz vieler unterschiedlicher Nutzungen im Erdgeschoss seine originale Ausstattung weitgehend bewahrt. Es war von Anfang an Ziel der Familie Winkler, die im Gebäude vorhandenen Werte bzw. die historische Ausstattung so gut wie möglich zu bewahren, zu ergänzen bzw. wiederherzustellen, zugänglich zu machen und für die Atmosphäre der geplanten Boutique zu nutzen.
Quelle: Stadt Flensburg