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Bessere Versorgung für Long-Covid-Patienten
Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen, dauerhafte Erschöpfung – rund zehn Prozent aller Corona-Patienten leiden auch Wochen nach der Infektion noch an Symptomen. Die genauen Ursachen der mysteriösen Post-, manchmal auch Long-Covid, genannten Krankheit liegen jedoch noch immer im Dunkeln. Sie zu erforschen und gleichzeitig den Betroffenen zu helfen, ist das Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Gleich drei Long-Covid-Projekte hat die Einrichtung ins Leben gerufen, finanziell unterstützt vom Land.
3,1 Millionen Euro für drei Projekte
In Kiel hat Ministerpräsident Daniel Günther nun Förderbescheide in Höhe von insgesamt 3,1 Millionen Euro an die Projektverantwortlichen überreicht. „Mit der Post-Covid-Ambulanz in Kiel und der Tagesklinik in Lübeck wird die schleswig-holsteinische Gesundheitsversorgung aufgewertet. Sie sind Meilensteine für die Versorgung von Patientinnen und Patienten, die von Long-Covid betroffen sind
„, sagte der Regierungschef. Die Landesregierung nehme die Sorgen und Nöte der Betroffenen sehr ernst. „Daher ist die finanzielle Unterstützung des Landes für die Forschung und die Langzeitversorgung wichtig und richtig.
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Gezielte Unterstützung für Betroffene
Fast zwei Drittel der Fördersumme fließen in zwei Projekte, die sich auf die interdisziplinäre Versorgung von Betroffenen konzentrieren. So erhält der Campus in Kiel eine eigene Post-Covid-Ambulanz für Erwachsene, am Campus in Lübeck werden künftig Kinder und Jugendliche in einer spezialisierten Tagesklinik behandelt. Die Einrichtungen betreuen Patientinnen und Patienten, die mindestens drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch an Symptomen wie Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Atembeschwerden, Schlafstörungen, Geschmacks- und Geruchsstörungen oder kardiologischen Beschwerden leiden.
Forschungsprojekt zu Langzeitfolgen
Mit 1,12 Millionen Euro fördert das Land ein Forschungsprojekt zu Langzeitfolgen von Infektionserkrankungen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen dabei Post-Covid-Zustände systematisch mit den Folgen anderer Infektionserkrankungen wie der Grippe vergleichen. „Mit der geplanten Studie wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Ursachenforschung leisten und neue Therapieansätze entwickeln
„, erklärt Prof. Dr. Jan Heyckendorf, der auch als Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel forscht und lehrt.
Renommierte Forschungseinrichtung
Das UKSH hat sich schon früh auf die Erforschung von Folgeerkrankungen von Covid-19 fokussiert. Bereits 2020 startete mit der COVIDOM-Studie eine der ersten langfristig ausgelegten Untersuchungen zu den Verläufen der Krankheit. Die Studie lieferte bereits wichtige Erkenntnisse zu Long-Covid und bildete so die Grundlage für weitere Forschungen und die Entwicklung effektiver Präventions- und Behandlungsstrategien.
Quelle: Landesregierung