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DB Regio Verspätungen – Land behält monatlich 550.000 Euro ein

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DB Regio Verspätungen – Land behält monatlich 550.000 Euro ein

Angesichts schlechter Pünktlichkeitswerte und mangelnder Fahrzeug-Verfügbarkeit im Netz Mitte erhöht das Land den finanziellen Druck auf die Deutsche Bahn: Wie Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen heute (14. Dezember) nach einem Treffen mit DB-Regio-Chef Torsten Reh sagte, werde das Land ab Januar über die bisherigen vertraglichen Maluszahlungen hinaus monatlich 500.000 Euro aufgrund der schlechten Fahrzeugverfügbarkeit sowie 50.000 Euro aufgrund von Problemen bei der Sauberkeit der Fahrzeuge einbehalten.

Diese Regelung gilt so lange, bis die DB Regio zuverlässig die vertraglich geforderte Platzkapazität für die Fahrgäste auf den Linien RE 7 und RE 70 im Einsatz hat und sich die Sauberkeit erkennbar verbessert hat„, sagte Madsen. Er erinnerte daran, dass bereits die vertraglichen Malusbeträge aufgrund der mangelnden Fahrzeugverfügbarkeit im Netz Mitte im vergangenen Jahr rund 1,5 Millionen Euro ausmachten. Für 2023 liege noch keine Zahl vor. Die Pünktlichkeit auf den Strecken Flensburg/Kiel-Hamburg (RE 7) sowie Kiel-Hamburg (RE 70) war im Oktober und November auf teilweise unter 40 Prozent gesunken.

Nach den Worten von DB-Regio-Chef Reh habe die Bahn bereits eine Qualitätsoffensive aufgesetzt. So werde DB Regio zusätzliche Doppelstockzüge zum Einsatz bringen, da von 16 zur Verfügung stehenden Triebwagen schon vier wegen Revisionen, Unfallschäden und des verkehrsvertraglich geforderten Auffrischungsprogramms längerfristig nicht verfügbar seien. „So wollen wir gewährleisten, dass wir unseren Fahrgästen eine vergleichbare Kapazität anbieten können.“ Weiter sei unter anderem eine Verbesserung beim Bus-Ersatzverkehr geplant wie etwa das Anzeigen von Abfahrzeiten an den Ersatzhaltestellen in Kiel und Lübeck, der verstärkte Einsatz von Service-Mitarbeitenden und eine verbesserte Wegeleitung und Kundenkommunikation. „Zudem werden im kommenden Jahr in der Instandhaltung der Personalbestand stabil gehalten und Werkstattmitarbeiterinnen und -mitarbeiter weiterqualifiziert, um die Instandhaltungszeiten zu verringern„, sagte Reh. Daneben sei zwischen Land und DB vereinbart, ab Januar in einem Qualitätslagezentrum für das Netz Mitte konzentriert mit allen Beteiligten Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit zu erarbeiten und nachzuhalten. Dazu werde eine Studie beauftragt, die insbesondere Möglichkeiten zur Verbesserung in der Schieneninfrastruktur identifizieren soll.

Laut Madsen solle das ab Januar zusätzlich einbehaltene Geld die DB motivieren, die Probleme schnell zu lösen: „Mir ist klar, dass viele der momentanen Bahnprobleme im Land an der Infrastruktur liegen. Was man jahrzehntelang vernachlässigt, funktioniert irgendwann nicht mehr und man muss sanieren„, so der Minister. „Aber das, was in der Verantwortung der DB Regio liegt, muss die DB Regio auch angehen.“ Er erinnerte daran, dass im Februar auch ein Treffen mit DB-Netz-Vorstand Philipp Nagl geplant sei.

Mit Blick auf die vielen Baumaßnahmen sagte der Minister weiter, dass er einerseits froh sei, dass inzwischen viel gebaut werde. Doch schränke das Bauen vorübergehend auch die Kapazität auf den Strecken ein. „Was extrem ärgerlich ist, sind kurzfristige Baumaßnahmen wegen akuter Schäden. Genauso ärgerlich sind aber auch Störungen an Signalen, Oberleitungen und Bahnübergängen – also alles das, was die Kapazität des Netzes zusätzlich einschränkt„, so Madsen.

NAH.SH-Chef Dr. Arne Beck machte deutlich, dass auch in den kommenden Jahren noch viel getan werden müsse: „Wir werden in den kommenden Jahren vor allem durch Bauarbeiten weiterhin viele Einschränkungen im Bahnverkehr haben. Umso wichtiger ist es, dass DB Regio sich jetzt neu und besser aufstellt. Jede Störungsquelle, die wir ausschließen können, hilft uns. Klar ist aber auch: Der Weg zu verlässlichem Bahnverkehr ist noch lange nicht zu Ende.

Quelle: Verkehrsministerium des Landes Schleswig-Holstein

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