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Die kommenden Rauhnächte – Bedeutung und Bräuche
Um die Rauhnächte ranken sich viele Mythen. Beschrieben werden mit dem Namen die 12 Nächte zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar. Entstanden sind die Nächte in einer Zeit, in der Naturphänomene nicht wissenschaftlich erschlossen waren und die Dunkelheit nur schwer zu vertreiben war. Durch die fehlende Elektrizität wurde die Dunkelheit damals deutlich stärker wahrgenommen, als es heute der Fall ist.
Ursprung der Rauhnächte
Der genaue Ursprung der Rauhnächte lässt sich nur schwer ermitteln. Vermutlich geht er auf den germanischen Mondkalender zurück, der ein Jahr mit zwölf Mondmonaten und 354 Tagen beziffert. Die zum heutigen Sonnenkalender fehlenden elf Tage – oder zwölf Nächte – wurden als Tage außerhalb der Zeit angesehen. die Weihnachtszeit war seit jeher eine arbeitsfreie Zeit. Die Menschen kamen zusammen, haben gefeiert und sich Geschichten erzählt. Auch Geschichten von unheimlichen Begegnungen in der Dunkelheit. So glaubten die Menschen, dass während der Rauhnächte viele Geister unterwegs seien, die darüber wachen, dass die Menschen auch wirklich nicht arbeiten.
Wortherkunft
Die Wortkerkunft der „Rauhnächte“ ist nicht eindeutig geklärt. In den Alpen war es Brauch, die Gestalten und Geister mit zotteligen, haarigen Masken und Glocken auch darzustellen – sich zu verkleiden. Manche Experten sehen deshalb eine Verbindung zu „pelzig“ oder „haarig“ in der Wortherkunft als wahrscheinlich an. Eine andere Vermutung beschreibt das Ausräuchern der Häuser mit Weihrauch als Ursprung. Der Brauch sollte die bösen Geister vertreiben und vor ihnen schützen.
Brauch der Rauhnächte
In der Vergangenheit waren die Rauhnächte Wegweiser für die bevorstehende Zeit. Es soll eine Zeit gewesen sein, in der Hellseher die Zukunft sehen und vorhersagen konnten. Daher stammt auch der Brauch des Bleigießens. Die 12 Nächte standen damals außerdem für die kommenden 12 Monate des nächsten Jahres. Das Wetter an den Tagen wurde sehr genau beobachtet, denn es war zu jener Zeit enorm wichtig für die Landwirtschaft und die damit zusammenhängenden Ernten der Bevölkerung. War das Wetter an einem der Tage sehr regnerisch, schlossen die Menschen daraus, dass der entsprechende Monat im folgenden Jahr auch regnerisch sein würde.
Die Rauhnächte heute
Was ist von den altertümlichen Rauhnächten heute noch geblieben? Viele Bräuche werden heute in anderer Form praktiziert. Bräuche verändern sich, weil sie immer etwas mit der aktuellen Lage einer Gesellschaft zu tun haben. Doch die moderne Welt hat sich stark verändert. In den Städten herrscht kaum noch Dunkelheit und es wird sogar unachtsam mit Licht umgegangen. Obwohl Herkunft und Entwicklung der Rauhnächte-Überlieferung wissenschaftlich ungeklärt sind und der eigentliche Sinn der Rauhnächte heutzutage kaum noch gelebt wird, empfiehlt es sich, dass die Menschen sich gerade in dieser Zeit auch mal zurückziehen, innehalten, auf sich selbst rückbesinnen und die Dunkelheit vielleicht auch ganz bewusst spüren. Das kann sicher jedem dabei helfen, etwas achtsamer zu werden und bei sich selbst anzukommen.
Text: L. Maunus
Bild: Shutterstock
Quellen:
https://www.quarks.de/gesellschaft/braeuche-der-rauhnaechte/
