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Dubios: Reiche werden geschont, während der Mittelstand leidet

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Dubios: Reiche werden geschont, während der Mittelstand leidet

Steuerprüfungen bei Reichen über 50 Prozent rückläufig

Bei einer Betriebsprüfung möchte sich das Finanzamt die Buchhaltung von Freiberuflern, Unternehmen und auch von wohlhabenden Privatpersonen genauer anschauen. Bei den Reichen hakt es aber in letzter Zeit.

Ab einem Einkommen von 500.000€ wird man immer seltener durchleuchtet

Menschen, die über eine halbe Million Euro im Jahr verdienen erfahren in den letzten Jahren immer weniger Steuerprüfungen. 2009 waren es noch 1628 Fälle, während es im Jahr 2020 nur noch 909 Prüfungen gab – ein Rückgang von fast 56 Prozent. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die sich die Rheinische Post beruft.

Steuervermeidung lohnt sich in dieser Einkommensschicht

Damit entgehen vor allem jene Bürger einer genaueren Prüfung der Steuerbehörde, deren Steuererklärungen wegen des hohen Einkommens und Vermögens besonders komplex sind und für die sich Steuervermeidungstricks besonders lohnen dürften.

Bundesrechnungshof warnte bereits 2006 – 130.000 Euro Mehreinnahmen möglich

Der Bundesrechnungshof hatte bereits 2006 darauf hingewiesen, dass eine zu geringe Prüfungsdichte bei Reichen und Superreichen zu Steuerausfällen führen könne: Nachprüfungen bei der Gruppe der Menschen mit Einkünften von mehr als 500.000 Euro im Jahr könnten zu durchschnittlichen Steuermehreinnahmen von 130.000 Euro im Jahr führen, so der Rechnungshof damals.“

Reiche werden geschont und der Mittelstand leidet wie nie

Die Zahl der Millionäre – beim Einkommen, nicht beim Vermögen – nimmt immer weiter zu. Der Anteil der Prüfungen bei den Reichsten nimmt immer weiter ab. 2009 betrug die Prüfquote bei bedeutenden Einkünften noch 15 Prozent und nahm seither auf sechs Prozent immer weiter ab“, so Linken-Fraktionsvize Fabio de Masi. „Während der Mittelstand in der Corona-Krise ums Überleben kämpft und beim Handwerker jeder Kassenbon umgedreht wird, werden die Superreichen geschont. Das ist ein Gerechtigkeits-Fiasko“, lautet die Kritik des Finanzsprechers der Linken.

Text:L.Maunus
Bild: Shutterstock

Quellen:

https://rp-online.de/wirtschaft/finanzen/steuerpruefungen-bei-reichen-sinken-um-mehr-als-50-prozent_aid-57330571

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