Leben
Fleisch aus dem Labor: ist das die Zukunft?
Singapur ist das erste Land, dass vor kurzem die Genehmigung erteilte, in Laboren erzeugtes Fleisch im Handel anzubieten. Chicken-Nuggets aus dem Labor werden hier Realität. „Das ist ein Durchbruch für die Lebensmittelindustrie weltweit“, äußert sich die US-Herstellerfirma „Eat Just“.
Wie funktioniert die Herstellung?
Zellen, zum Beispiel von Rindern, werden entnommen und kommen zusammen mit Wasser und Nährstoffen in einen Bioreaktor. In dem Behälter, der 1200 Liter fasst, vermehren die Tierzellen sich dann. Später entnimmt man die Zellen und kann daraus dann Burger-Pattys oder – wie im Beispiel, Chicken-Nugget herstellen.
Kostenfrage
Bedenken gibt es nicht nur bezüglich der Akzeptanz der Verbraucher, sondern auch wegen der Produktionskosten. 2013 noch kostete ein im Labor gezüchteter Burger 250.000 Euro. „Eat Just“ stellt nun aber klar, dass es in den vergangen 7 Jahren zu erheblichen Fortschritten in der Kostensenkung gekommen sei. Die in Singapur nun zugelassenen Chicken-Nuggets lägen preislich auf dem Niveau von in Oberklasse-Restaurants angebotenem Hühnerfleisch.
Ausstehend bleibt jedoch noch die Akzeptanz der Verbraucher.
Haltung der Deutschen
Das „Technik Radar 2020“ befragte zu dem Labor-Fleisch, das auch In-Vitro Fleisch genannt wird, 2.000 zufällig ausgewählte Personen.
Das Ergebnis: „Nur 24% der Befragten können sich den Verzehr des Fleisches vorstellen. Fast zwei Drittel (64,8%) befürchten, der Verzehr von Laborfleisch führe zu einer weiteren Entfremdung der Menschen von der Erzeugung ihrer Nahrungsmittel. Fast jeder Zweite (47,1%) hält Laborfleisch für risikoreicher als tierisches Fleisch und eine breite Mehrheit (57,8%) hält Laborfleisch nicht für einen geeigneten Lösungsansatz, um die globale Ernährungsproblematik zu überwinden.”
Die Forschung geht auf jeden Fall weiter. Und was die Zukunft bringt…wird sich zeigen.
Text: L. Maunus
Bildquelle: Shutterstock
Quellen:
https://f3.de/food/fleisch-aus-dem-labor-ist-keine-alternative-669.html