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Neue Drohne German Heron TP für das Luftwaffengeschwader Immelmann in Jagel

Die Drohne German Heron TP hat am 15. Mai 2024 ihren offiziellen Erstflug im deutschen Luftraum über Norddeutschland absolviert. | Bildquelle: © Bundeswehr/Cora Mohrdieck

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Neue Drohne German Heron TP für das Luftwaffengeschwader Immelmann in Jagel

Premiere am deutschen Himmel: Die German Heron TP, eine mittelschwere Aufklärungs- und Überwachungsdrohne, wurde offiziell an die Luftwaffe übergeben. Sie kann Waffen tragen und mit Sensoren aufklären. Gesteuert wird die mit Propellerantrieb ausgestattete German Heron TP (Turboprop) vom Boden aus durch zwei Piloten, die speziell geschult sind. Jetzt startet die sechsmonatige Testphase im deutschen Luftraum.

Warum ist der Flugbetrieb der German Heron TP über Deutschland etwas Besonderes?

Die German Heron TP ist das erste unbemannte Luftfahrzeug, das mit einer deutschen vollumfänglichen Verkehrszulassung mit weltweiter Gültigkeit betrieben wird. Gleichzeitig nimmt die Drohne im Rahmen des sogenannten Demonstrationsflugbetriebes „Landes- und Bündnisverteidigung“ vom Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein aus erstmalig auch am allgemeinen Luftverkehr teil. Das heißt, sie wird zusammen mit allen zivilen und militärischen Flugzeugen im kontrollierten Luftraum über Norddeutschland fliegen. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Anfangsphase sind auch grenzübergreifende Flüge geplant.

Ist der unbemannte Flugbetrieb mit der German Heron TP gefährlicher als der bemannte Flugbetrieb?

Nein. Die German Heron TP wird – wie jedes andere Luftfahrzeug auch – während des Fluges durch die Flugsicherungsbehörden überwacht. Auch im Falle eines Verbindungsabrisses zur Bodenstation wird ihr dann vorprogrammiertes Verhalten dauerhaft beobachtet. Es gibt natürlich technische Unterschiede zwischen der bemannten und unbemannten Luftfahrt. Zum Beispiel wird für die Steuerung der Drohne eine Datenverbindung genutzt. Aber zunächst ist sie genauso sicher wir ein bemanntes Flugzeug, denn sie durchläuft den gleichen Erprobungs- und Zulassungsprozess.

Darüber hinaus wurden auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen mit solchen Systemen und in enger Abstimmung mit allen am Flugbetrieb beteiligten Ministerien und Behörden betriebliche Maßnahmen eingeführt, die das eventuelle Restrisiko mindestens auf das allgemeine Niveau im Flugverkehr reduzieren, wenn nicht sogar den Flugbetrieb noch sicherer machen.

Welche Aufgaben soll die German Heron TP künftig erfüllen?

Die Hauptaufgabe ist neben der abbildenden Aufklärung die Unterstützung von Soldatinnen und Soldaten eigener und befreundeter Streitkräfte. Die Drohne kann beispielsweise Konvois begleiten, um Gefahren frühzeitig zu erkennen und so die Bodentruppen in Echtzeit zu warnen. Auch Schiffe kann sie vor sich annähernden Piraten warnen. Die German Heron TP kann je nach Konfiguration bis zu 27 Stunden in der Luft bleiben. Durch einen parallelen Betrieb von zwei Aufklärungsdrohnen könnte ein Einsatzraum somit mehrere Tage lang dauerhaft überwacht werden.

Wird die German Heron TP bewaffnet fliegen?

Die German Heron TP ist ein bewaffnungsfähiges Remotely Piloted Aircraft System (RPASRemotely Piloted Aircraft System), das bei Bedarf und entsprechender Mandatierung durch den Bundestag die eigenen Kräfte wirksam bei Gefährdung von Leib und Leben unterstützen kann. Die Rahmenbedingungen hierfür sind von der Bundesregierung bereits klar im Koalitionsvertrag festgelegt: „Bei ihrem Einsatz gelten die Regeln des Völkerrechtes. Extralegale Tötungen – auch durch Drohnen – lehnen wir ab.“ Der bewaffnete Flugbetrieb ist grundsätzlich für Einsatzgebiete vorgesehen. Während des Demonstrationsflugbetriebes im norddeutschen Luftraum wird die Drohne unbewaffnet sein.

Wie viele German Heron TP soll die Bundeswehr bekommen?

Die Bundeswehrversion der Drohne basiert auf dem marktverfügbaren System Heron TP der Firma Israel Aerospace Industries (IAI). Sie ist mit speziellen Modifikationen für die Einsatzbelange der Bundeswehr versehen, daher der Name German Heron TP. Bis zur Einführung der Eurodrohne ab 2030 wird sie die Fähigkeit zur Aufklärung, Überwachung und Unterstützung der Kräfte am Boden und zur See übernehmen.

Derzeit hat die Bundeswehr mehrere unbemannte Luftfahrzeuge und Bodenkontrollstationen geleast. Davon wird für den Demonstrationsflugbetrieb zunächst ein System zum Einsatz kommen. Die Übrigen sind für die Ausbildung in Israel vorgesehen, werden aber seit Beginn des Kampfes gegen die Terrorgruppe Hamas in Gaza den israelischen Streitkräften zur Verfügung gestellt.

Für den sechsmonatigen Demonstrationsbetrieb in Deutschland werden die Luftfahrzeuge samt Unterstützungsleistungen durch den zivilen Betreiber Airbus DS Airborne Solutions GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung der Bundeswehr zur Verfügung gestellt. In den kommenden Jahren sollen bis zu sechs Systeme von Deutschland aus betrieben werden.

Quelle: Bundeswehr

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