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Armut in Deutschland – mehr als 13 Millionen Betroffene!

Bildquelle: Shutterstock

Leben

Armut in Deutschland – mehr als 13 Millionen Betroffene!

Bilder von Pfandflaschen sammelnden Menschen häufen sich. Wer einmal in Deutschland in die Armut geriet, bleibt immer häufiger länger arm. Die Armutsgrenze liegt bei 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens der Bevölkerung in Privathaushalten. Das sind beispielsweise 1126 Euro in einem Einpersonenhaushalt.

Die Armut im reichen Deutschland wächst weiter. So lebten 2018 15,8 Prozent der Bevölkerung in Armut. Darüber hinaus verschärft die Corona-Pandemie die Probleme der benachteiligten Gruppen. Neben den Selbstständigen waren insbesondere Menschen mit geringem Einkommen und Alleinerziehende von finanziellen Schwierigkeiten betroffen.[1]

Die Armut spaltet das Land 

Die Corona-Maßnahmen haben die Armutsquote in Deutschland auf einen neuen Rekordwert der letzten knapp 20 Jahre getrieben. Über 16 Prozent der Bevölkerung sind von Armut betroffen. Das sind mehr als 13 Millionen Menschen. In den einzelnen Bundesländern lag die Armutsquote zwischen etwa 12 und 29 Prozent. Während beispielsweise in Bayern jeder Neunte von der Armut betroffen ist, ist es in Bremen sogar jeder Vierte. Deutschland ist somit nicht nur sozial, sondern auch regional gespalten. In Schleswig-Holstein leben fast 16 Prozent der Menschen in Armut. Bei nahezu drei Millionen Einwohnern sind das über 460.000 Menschen.[2]

Fast ein Viertel der über 80-Jährigen von Armut betroffen

Besonders die ältere Bevölkerung trifft es hart. Die Armutsquote bei Menschen, die älter als 65 Jahre alt sind, betrug im Jahr 2019 noch 15,7 Prozent. Ein Jahr später lag der Anteil bereits bei 16,4 Prozent. Viele Rentner gehen deshalb nicht vollständig in den Ruhestand, sondern bleiben – um sich ihr Leben im Alter finanzieren zu können – auf geringfügiger Basis beschäftigt. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) liegt die Armutsquote bei den über 80-Jährigen bei unglaublichen 22,4 Prozent.[3] Dabei sollten vor allem im Alter die Menschen ihren Ruhestand genießen können, anstatt sich um ihre Existenz zu sorgen.

1 Prozent der Weltbevölkerung besitzt fast 50 Prozent des weltweiten Vermögens

Und während immer mehr Menschen an den Rand der Existenz gedrängt werden, steigt das Vermögen der Reichen weiter an. Diese Diskrepanz bildet sich nicht nur in Deutschland ab. Gerade einmal 1 Prozent der Weltbevölkerung besitzt fast 50 Prozent des weltweiten Vermögens. Die derzeitige Lage muss ein Weckruf für ein gerechtes Wirtschaftssystem sein, in dem insbesondere Menschen mit geringem Einkommen wieder menschenwürdig leben können.

Text: Momme K.

Quellen:

[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/03/PD21_113_p001.html

[2] Deutscher paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e. V.: Armut in der Pandemie; Der Paritätische Armutsbericht 2021

[3] https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/fast-ein-viertel-der-ueber-80-jaehrigen-in-deutschland-leidet-unter-altersarmut-190132

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