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Corona mutiert – wie gefährlich ist das?
Erst Dänemark, dann Südafrika und England. In allen 3 Ländern wurden Mutationen des Coronavirus nachgewiesen. Anfang November war zu lesen, dass es in Dänemark zu vermehrten Corona Infektionen in Zuchtbetrieben für Nerze gekommen ist. Die Regierungschefin Mette Frederiksen sagte dazu, dass bei den Tieren zum Teil auch eine mutierte Form des Virus SARS-CoV-2 gefunden wurde, die auch auf den Menschen übertragbar sei. Was folgte war eine strukturierte Keulung aller Nerze in Dänemark, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Südafrika
Die Virusmutation in Südafrika trat kürzlich nahezu parallel mit der Mutation in Großbritannien auf.
Die Variante des Coronavirus wird „501.V2“ genannt in soll der Variante in England sehr ähnlich sein. Laut Experten könnte die Mutation für die exponentielle Ausbreitung der zweiten Infektionswelle im Land verantwortlich sein. In Südafrika leben rund 58 Millionen Menschen, das Land überschritt in dieser Woche zum ersten Mal seit Anfang August wieder die Schwelle von 10.000 täglichen Infektionen. 90 Prozent der Proben, bei denen zuletzt in Südafrika eine Genom-Analyse veranlasst worden war, wiesen dabei die 501.V2-Variante auf. Hinweise auf eine im Vergleich zur ersten Welle höhere Sterblichkeit liegen in Südafrika bislang nicht vor. Allerdings erkrankte dort in den vergangenen Wochen ein höherer Anteil jüngerer Menschen ohne Risikofaktoren als bisher schwer. Die Mutation des Virus verbreitet sich schneller als die erste Welle, teilten die Forscher mit, sie befinde sich vermutlich inzwischen in den meisten Provinzen Südafrikas.
England
Auch die in Großbritannien entdeckte Virus-Variante „VUI 202012/01“ breitet sich offenbar schneller aus und ist ansteckender als die bisher bekannte Form. Die Mutation breitet sich vor allem in London und Südostengland aus. Für die Region ordneten die Behörden einen Shutdown mit Ausgangs- und Reisesperren an.
Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass die Mutation auch in Deutschland angekommen ist – auch wenn sie noch nicht nachgewiesen wurde. Er sei deshalb aber nicht besorgt, sagt der Forscher von der Berliner Charité im Deutschlandfunk. Denn ob die neue Virus-Variante tatsächlich deutlich ansteckender sei, könne noch gar nicht bewertet werden. Dafür müsse man weitere Daten aus Großbritannien abwarten.
Wie ansteckend ist die neue Variante?
„Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist die Mutation um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die Variante schwerere Krankheitsverläufe auslöse oder tödlicher sei. Es bleibe allerdings abzuwarten, welche Unterschiede sich im Langzeitverlauf zeigten“, sagte der Virologe Martin Stürmer dem ZDF.
Quellen:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118071/Mutierte-Form-des-Coronavirus-in-Daenemark-entdeckt
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-virus-mutation-grossbritannien-wissen-100.html