Leben
E-Roller: Wer kommt für den Schrott auf?
In diesem Jahr sind die E-Roller auch nach Flensburg gekommen. Mittlerweile bieten 2 Anbieter jeweils ca. 200 Roller im Stadtgebiet an. Doch was passiert eigentlich, wenn so ein Roller mal in dem Hafen landet?
Die Flitzer in der Stadt
Zugelassen sind die kleinen E-Mobile schon seit dem 15. Juni 2019 in Deutschland. Ein Jahr nach der Zulassung forderten viele Städte besondere regeln für die Roller. Die Gefährte dürfen zwischen sechs und 20 Kilometer pro Stunde schnell sein. Gefahren werden muss auf Radwegen – gibt es keine, auf der Fahrbahn – das ist vielen Benutzern, auch hier in Flensburg, offenbar nicht klar. 2020 forderte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy zusätzliche Regelungen für mehr Sicherheit: „Für besonders stark besuchte Orte wie vor historischen Sehenswürdigkeiten und auf Plätzen mit vielen Menschen muss die Leistung der Roller auf Schrittgeschwindigkeit begrenzt werden. Insbesondere Ältere, Menschen mit Behinderungen und Kinder müssten sich dort auch künftig angstfrei und geschützt bewegen können.“ Außerdem brauche es ein Verkehrszeichen „Elektrokleinstfahrzeuge verboten“, damit städtische Behörden in sensiblen Bereichen eine Benutzung klar ausschließen könnten.
Stand in Flensburg
Aus den Forderungen des Städtetages ist offenbar nichts geworden, denn weder sind die Roller aus den Einkaufsstraßen oder anderen belebten Orten verschwunden, noch wurde die Geschwindigkeit der Fahrzeuge dort gedrosselt oder gar explizite Verbote für besondere Bereiche verhängt. Natürlich stellen die Fahrzeuge einen deutlichen Mehrwehrt für viele Bewohner dar, trotzdem sollte es nicht toleriert werden, wenn die Roller ohne Konsequenzen rücksichtlos durch die Stadt flitzen, ohne sich an die geltenden Regeln zu halten.
E-Vandalismus
Dieses Jahr beschäftigt sich der Städtetag nun mit der Umweltbelastung, die mit den E-Rollern und damit verbundenem Vandalismus einhergeht. E-Scooter verursachen nämlich zunehmend Müll-Probleme. In Köln etwa wurden jüngst rund 500 Roller im Rhein entdeckt. Nun wird debattiert: Wer kommt eigentlich für die Kosten auf?
“Wer mit Rollern Geld verdient, ist auch für die Folgen verantwortlich“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, der Deutschen Presse-Agentur. “Wenn Nutzerinnen und Nutzer E-Roller in Flüsse werfen oder in den Büschen verstecken, müssen die Unternehmen für die Bergung und Entsorgung geradestehen.“ Dies sei aufwendig und teuer, die Kosten dafür dürften aber nicht an den Städten hängen bleiben. “Schon wahllos abgestellte oder umgefallene E-Roller irgendwo auf Bürgersteigen oder öffentlichen Plätzen sorgen für Ärger“, sagte Dedy. Er verwies darauf, dass die meisten Anbieter mit dem Deutschen Städtetag bereits 2019 Eckpunkte für einen störungsfreien Betrieb vereinbart hätten.
Die Städte hätten mit den Verleihern auch klar geregelt, in welchen Bereichen E-Tretroller fahren und geparkt werden können und wo nicht.