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Flensburger Innenstadt: Wie schlimm wird es?

Leben

Flensburger Innenstadt: Wie schlimm wird es?

„Die Situation ist düster wie das aktuelle Wetter. Und es ist kein Licht am Horizont erkennbar“

Diesen Satz notierte ich mir heute bei Gesprächen mit Geschäftsinhabern der Großen Straße. Und es trifft den vielzitierten Nagel auf den Kopf. Wer Dienstleistungen oder Einzelhandel in unserer Innenstadt anbietet, hat berechtigte Gründe zur Sorge:

Massive Einbrüche durch den Onlinehandel, fehlende Touristen und die Maskenpflicht

Die Straßen sind genauso leer, wie viele Kassen der Ladenbetreiber. Mittlerweile geht es längst nicht mehr nur um die kleinen Geschäfte. Diverse namhafte Filialisten sind von der Corona-Krise betroffen. Auch am Holm finden bereits Veränderungen statt, Insolvenzen werden folgen. Überraschende Betriebsnamen stehen dabei auf unserer Liste, die wir zum Schutz der Angestellten nicht veröffentlichen.

Niemand kann heute voraussagen, was der Dezember bringt

Das nicht die gleichen Umsätze wie in den vorherigen Jahren zu erwarten sind, ist jedoch allen klar. „Es wird keinen Weihnachtsmarkt und keine Punschstände geben“, teilt uns die Verkäuferin einer Boutique am Holm mit. „Das haben ja viele in den vergangenen Jahren als Anlass für eine Shopping-Tour genutzt, aber das fällt in diesem Jahr weg. Dazu kommt die Maskenpflicht, die viele Kunden fernhält. Und viele Flensburger/innen befinden sich aktuell in Kurzarbeit, das sorgt zusätzlich für eine eingeschränkte Kaufkraft.“

Auch danach keine Besserung in Sicht

Das Frühjahr ist eine besonders umsatzschwache Zeit, viele Käufer müssen Versicherungen und Jahresabrechnungen tilgen. Das häufig stürmische oder regnerische Wetter verhindert zusätzlich Ausflüge in die Innenstadt. Mittlerweile wurde die Maskenpflicht sogar auf die Hafenpromenade ausgeweitet. Eine Maßnahme, die für viele Flensburger/innen schwer nachzuvollziehen ist. Denn die Gefahr einer Infektion ist laut Robert-Koch-Institut in Wohnstätten oder privaten Haushalten am Höchsten. Es gibt jedoch keine Hinweise auf ein relevantes Outdoor-Infektionsgeschehen. „Sportstätten und Gastronomie wurden geschlossen. Es birgt etwas Ironie in sich. Denn es bleiben uns noch die Orte, an denen die Übertragungsrate am Höchsten ist: Unser Zuhause.

Zahl der Zombie-Unternehmen wächst deutlich

„Angesichts der seit März geltenden Ausnahme schätzt die Auskunftei Creditreform für WELT AM SONNTAG die Zahl der verdeckt überschuldeten Unternehmen auf 550.000.“
Quelle: www.welt.de

Bis zum März soll diese Zahl weiter ansteigen, es werden bis zu 800.000 betroffene Unternehmen erwartet. Was das weiterhin für andere Betriebe bedeutet, ist schwer abzuschätzen. Aber wenn ein Betrieb in die Pleite gerät, sind auch angrenzende Unternehmen betroffen. So z.B. Lieferanten, Buchhalter oder beauftragte Handwerker.

Es sieht für viele Betriebe in Flensburgs Innenstadt nicht gut aus

Helfen können wir, indem wir regional kaufen. Denn nur so unterstützen wir die Flensburger Geschäfte, um Arbeitsplätze zu erhalten. Wenn die Geschäfte leer stehen, wird es unattraktiv. Das belastet dann auch noch den Tourismus und die Gastronomie. Und diese Branchen singen auch gerade keine Loblieder.

Quellen: Creditreform, Welt.de, Flensburger Unternehmer/innen & Angestellte
(Wir bitten um Verständnis, das wir hier keine Namen nennen)

Text: D. Steffen & M. Jürgensen

 

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