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Flensburger Ratsversammlung: Verbot statt Hilfe für die Gastronomie

Leben

Flensburger Ratsversammlung: Verbot statt Hilfe für die Gastronomie

Was für ein übles Jahr für die Gastronomen. Nach der Winterphase, in der bekanntlich bei Gastronomen deutlich weniger umgesetzt wird, folgte unmittelbar Corona. Nicht nur, dass der Betrieb zwangsweise geschlossen wurde und die Einnahmen komplett entfielen. Im Anschluss durften die Betriebe nur unter erschwerten Bedingungen wiedereröffnet werden. Diese Auflagen gelten auch bis heute noch. Masken, Datenblätter und andere Hygieneregeln erschweren die Einnahmen und sorgen für reduzierte Gästezahlen.

Jede Hilfe ist daher wichtig

Doch die Flensburger Ratsversammlung hat mehrheitlich einen Beschluss gefasst, der aktuell für breites Unverständnis und Enttäuschung sorgt. Auch wütende Stimmen sind in den sozialen Medien immer deutlicher zu hören/lesen. Was ist der Grund dafür?

Es geht um Heizpilze und die damit verbundenen Möglichkeiten

Der Vorschlag, den Gastronomen in der Herbst- und Winterzeit Heizpilze zu erlauben, wurde seitens einer Mehrheit der Flensburger Politiker abgelehnt. Dabei wäre es für die Gastronomen nicht nur ein symbolisches Zeichen der Unterstützung, denn die Wärmequellen ermöglichen eine Erweiterung des Platzangebots. Sie bieten auch viele Vorteile hinsichtlich der Corona-Regeln. Denn eine Außenterrasse ermöglicht durch das erweiterte Platzangebot mehr Abstand zu den anderen Gästen. Die Innenräume der Gastronomie würden so entlastet, was der aktuellen Situation entgegen käme. Außengastronomie ist für Betreiber in Corona-Zeiten also wichtig, weil viele Gäste die Innenräume scheuen.

Der Vorschlag wurde abgelehnt

Aus Gründen des Umweltschutzes. Denn die gasbetriebenen Wärmequellen erzeugen ja einen CO2 Ausstoß. Die Wärmespender sind in der Tat nicht die optimale Lösung für unser Klima. Bei maximaler Leistung pusten sie bis zu 3,5 Kilogramm CO2 pro Stunde in die Atmosphäre. Über das Jahr gesehen sind sie etwa so schädlich wie ein Auto, das 12.000 Kilometer zurückgelegt hat. (Quelle WDR)

Sechs Bäume würden diesen Ausstoß kompensieren

So wurde es in der Ratsversammlung vorgetragen, die Dehoga (Hotel- und Gaststättenverband) hat sogar schon den Vorschlag unterbreitet, diese Aufgabe zu übernehmen. Auch andere Unternehmer würden sich beteiligen und bei so einem Projekt finanziell und tatkräftig unterstützen. Uns stellt sich da die Frage: „Warum nicht gleich ein Wäldchen pflanzen?“ Es ist doch zu begrüßen, wenn wir das Klima berücksichtigen und sogar mehr als nötig machen. Und so wie wir die Flensburger kennen, würden sich viele Helfer bei so einem Projekt anschließen. Vielleicht gar einen Friday for future nutzen, um effektiv etwas für die Umwelt umzusetzen und Bäume zu pflanzen? Viele Möglichkeiten könnten hier genutzt werden. Warum nicht Gastronomen und Klima gleichzeitig schützen? Verantwortung statt Verboten. Aber das scheint seitens einigen Politikern der Flensburger Ratsversammlung nicht erwünscht. Andere Parteien wie CDU, FDP, WiF und SSW waren dafür, den Gastronomen mit den Heizpilzen zu helfen. Es reichte jedoch nicht für die Mehrheit. Auch in Hamburg wurden die Heizpilze im Senat zwar heiß diskutiert, den Gastronomen letztendlich aber erlaubt. Interessant ist auch die Info, das Infrarotstrahler überall erlaubt sind, obwohl ähnlicher CO2 Ausstoß.

Text: M. Jürgensen

Bildquelle: Shutterstock

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