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Interview mit dem Flensburger Oberbürgermeister

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Interview mit dem Flensburger Oberbürgermeister

Seit deinem Amtsantritt sind jetzt einige Monate vergangen. Da ich einen Informationsbedarf seitens der Flensburger verspüre und mittlerweile häufig darauf angesprochen werde, findet jetzt dieses Interview statt.

Mark: Wie sieht eine aktuelle Arbeitswoche bei Dir aus?

Dr. FG

Jeden Tag anders. Mein Arbeitstag beginnt kurz vor 08:00 Uhr und beinhaltet viele Besprechungen, Sitzungen und Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Die Leitung der Verwaltung ist der Schwerpunkt meiner Aufgabe. Zudem nehme ich regelmäßig an den Sitzungen von 15 verschiedenen Gremien teil, u.a. als Mitglied des Nospa-Verwaltungsvorstandes. Die Stadt Flensburg ist der größte Gesellschafter der Nospa. Dieses Aufgabenfeld beansprucht viel Zeit, dabei geht es dann unter anderem um Kreditvergaben für relevante Projekte. Außerdem nehme ich an grenzüberschreitenden Gremien teil und bin Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der TAFF – der Tourismus Agentur Flensburger Förde. Sehr viel Zeit nehmen auch interne Sitzungen, in denen es z.B. um Verwaltungsvorstandsthemen oder strategische Baumaßnahmen geht, ein. Daher führe ich viele Rücksprachen mit den entsprechenden Stabsstellen, wie Z.B. der Rechtsabteilung, Rechnungsprüfungsamt, eGovernment, Wirtschaft und Marketing

Mark: Wenden sich die Bürger auch direkt an dich?

Dr. FG

Natürlich. Mein Aufgabenfeld läßt nur in der Regel keine intensive Bearbeitung von Einzelfällen durch mich persönlich zu, wir reden hier immerhin von knapp 90.000 Menschen. Dennoch bekommen alle Flensburger auf ihre Anliegen mittels unserer Fachbereiche eine Antwort.

Mark: Was hast Du heute bisher vor unserem Treffen gemacht?

Dr. FG

Ich hatte diverse persönliche Rücksprachen mit unseren Führungskräften und dem Geschäftsführer des TBZ. Des weiteren fand ein Meeting zur Zukunft des Eckener Hauses statt und ich habe die neuen Auszubildenden begrüßt. Darüber hinaus wurde sich in einem weiteren Meeting über nicht öffentliche Verträge intensiv beraten.

Mark: Welche Ziele hast du dir für das zweite Halbjahr gesetzt, was wird sich im Vergleich zum ersten Halbjahr deiner Amtszeit ändern?

Dr. FG

Für das erste Halbjahr hatte ich ja vorab schon kommuniziert, dass ich unbedingt mein Team kennenlernen will. Das habe ich so auch umgesetzt und eingehalten. Das hat viel, aber gut investierte Zeit gekostet. Im zweiten Halbjahr sind wir bereits neben den täglichen Themen an Prozessen wie z.B. der Innenstadtgestaltung dran, so arbeiten wir an einem effektiven Dialogformat, um noch mehr direkten Kontakt mit den Bürgern zu schaffen.

Mark: Wow. Du hast mit jedem Mitarbeiter gesprochen? Über wie viele reden wir da gerade?

Dr.FG

Zumindest mit jedem, den ich in den Abteilungen angetroffen habe. Bei der Stadt Flensburg sprechen wir von ca. 1600 Mitarbeitern. Von unseren Töchtern habe ich bis dato die TAFF und das TBZ besucht.

Mark: Du hast gerade von der Innenstadt gesprochen, wie kommt ihr in diesem Thema vorwärts?

Dr.FG

Hier haben wir bisher einen begrenzten Dialog mit einigen wenigen Akteuren. Daher ist es wichtig, dass wir uns mit einer höheren Beteiligung der Innenstadtakteure breiter aufstellen. Viele, die sicher auch eine bedeutende Meinung haben, werden aktuell nicht ausreichend gehört. Hinsichtlich der Innenstadtzukunft sichten und analysieren wir gerade eingereichte Ideen. Dabei geht es auch um Verschönerung des Südermarktes, was vor allem eine bauliche Aufwertung beinhaltet. Es gibt jetzt auch eine neue Anlaufstelle für die Südermarktszene in der Toosbüystraße. (Streetworking)

Mark: Was ist zunächst geplant, um die Innenstadt wieder attraktiver zu gestalten?

Dr. FG

Zunächst wirkt die Innenstadt auf mich nicht besonders sauber. Das TBZ reinigt zwar unermüdlich, dennoch sieht es an diversen Stellen der Innenstadt vermüllt aus. Dann würden wir den Bürgern gerne wieder mehr im Veranstaltungsbereich bieten. Außerdem gilt es, die Stadt wieder für Unternehmen als Ansiedlungspunkt zu gestalten. Und für den Nachwuchs beschäftigen wir uns bereits mit einem Jugend-Café in der Nähe des Südermarktes und klären die Unterhaltungs- und Betreuungskosten. Die Umsetzung solcher Projekte möchte ich gerne selbst in meiner Amtszeit erleben, nicht nur ankündigen. Was ich nicht möchte: Die Anzahl der Parkplätze weiter zu reduzieren und eine autofreie Innenstadt zu schaffen. Außerdem dürfen wir die Parkgebühren nicht weiter erhöhen, um losgelöst alternative Verkehrsmöglichkeiten zu fördern, ohne ein schlüssiges Gesamtkonzept unter Einbeziehung aller Akteure und der Politik.

Mark: Na, Gottseidank, das nahm ja schon teilweise schräge Formen an. Wie geht es eigentlich in der Rathausstraße weiter?

Dr.FG

Sie wird aktuell nicht geöffnet, denn ich halte nichts von Aktionismus. Und der wurde dort in der Vergangenheit ja offensichtlich betrieben. Wir legen den Flensburger Politikern ein sauberes Konzept vor, um die beste Möglichkeit zu finden, wie die Straße genutzt werden kann. Dafür liegt der Antrag in der Rechtsabteilung und Stadtplanung bereits vor. Das gehen wir zu Beginn des neuen Jahres an.

Foto: Kugelsicher-Marketing.de

 

 

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