Leben
Klimawandel: Wie geht es weiter?
Brutale Hitze in Nordamerika, Dauertief „Bernd“ bei uns – die Wetterextreme haben direkt mit dem Klimawandel zu tun. Nur effektiver Klimaschutz kann eine Eskalation verhindern.
Tief Bernd
Das Tiefdruckgebiet „Bernd“ ist nur ein Beispiel dafür, was zu erwarten ist, wenn es wärmer wird. Die Erhitzung des Planeten verändert das Grundgefüge auf der Erde. Die zunehmende Wärme in der Arktis stört die Strömungen in der Atmosphäre, also zum Beispiel den Jetstream. Das führt aber auch zu stärkeren Hochs, die den Weg der Tiefs wiederum abschneiden. „Das Ganze ist „Gift“ für das Wetter, denn die Hochs und Tiefs bleiben länger vor Ort und lösen Extremwetter aus.“, schreibt das ZDF. „Bernd“ wäre nicht der Rede wert, wenn sich dieses Tief in zwölf Stunden über uns hinwegbewegen würde, aber seine langsame Zuggeschwindigkeit macht es problematisch. Das Ergebnis lässt sich nun live in Deutschland erleben.
Fit for 55
So heißt der Plan der EU-Kommission, der am 14.07.2021 veröffentlicht werden soll. Auf wohl mehr als 100 Seiten legt Europas Bund aus 27 Staaten dar, wie er seine Klimaziele erreichen möchte, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu mindern. Die Kritik daran ist vorhersehbar, schreibt die SZ: „Brüssel greife in das Leben der Menschen ein, ein angeblich anonymer Beamtenapparat wolle alles kontrollieren und regeln. Dabei setzt die Kommission nur das um, was sie zusammen mit den Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament beschlossen hat. Sie ist die erste Behörde, die ein konkretes Maßnahmenpaket benennt, wie die nötige Reduktion von Treibhausgasen zu schaffen ist.“
Wenn man einen Blick über den Tellerrand wirft, fehlt gerade in den USA oder auch in China die Entschlossenheit, vergleichbare Ziele zu formulieren und umzusetzen. Hier bleibt zu hoffen, dass die EU mit ihrer „soft power“ als gutes Beispiel voran geht und vergleichbare Vereinbarungen auch für die anderen großen CO2-Emmisions-Nationen attraktiv macht.
Kritik am „fit for 55“
Der Klimaökonom Ottmar Edenhofer kritisiert die Pläne der EU-Kommission, einen CO2-Grenzausgleich zu schaffen um die Wirtschaft vor Wettbewerbern aus Regionen ohne vergleichbare Klimaschutzbemühungen zu schützen. Die Europäische Union würde sich mit einem CO2-Grenzausgleich „handelspolitisch angreifbar machen, wenn sie ihn im Alleingang einführt“, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) dem Handelsblatt. Weiter fordert Edenhofer, dass die EU die Kooperation im Klimaschutz mit anderen Staaten verstärken muss, sonst „könnte aus der Klimapolitik ein protektionistisches Unterfangen werden“.
Quellen:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wetter-tief-bernd-globale-klimakrise-erhitzung-100.html