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4-Tage-Woche – Arbeitsmodell der Zukunft?

Leben

4-Tage-Woche – Arbeitsmodell der Zukunft?

Bei der in der Regel angewendeten 5-Tage-Woche heißt es fünf Tage arbeiten und zwei Tage entspannen. Immer mehr Unternehmen fordern nun jedoch die Einführung einer 4-Tage-Woche und sehen viele Vorteile. In Spanien wird das Arbeitszeitmodell sogar testweise für ein ganzes Jahr eingeführt.

Weshalb arbeiten wir eigentlich 5 Tage?

Bis ins Jahr 1908 wurde an 6 Tagen der Woche gearbeitet – nur der Sonntag war zur Erholung gedacht. Das änderte sich, als eine Mühle in den USA auf die 5-Tage-Woche umstellte und auch an Samstagen fortan nicht mehr gearbeitet wurde. Grund dafür war, dass die größtenteils jüdischen Angestellten darum baten, samstags den Sabbat abhalten zu dürfen. Diesem Beispiel folgten mit der Zeit immer mehr Betriebe, bis in den 1930-Jahren die 5-Tage-Woche flächendeckend eingeführt wurde. Ziel war es damals durch das Arbeitszeitmodell die starke Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Großartig geändert hat sich seitdem nicht viel – immer noch ist es etabliert von Montag bis Freitag zu arbeiten, 5 Tage die Woche.

Weniger Arbeit, mehr Produktivität?

Momentan scheint jedoch ein Umdenken stattzufinden. Die viel diskutierte 4-Tage-Woche würde es Mitarbeitern erlauben, einen Tag mehr in der Woche frei zu haben. Microsoft Japan hat Mitte 2019 den Versuch gewagt und das Konzept eingeführt. Das Ergebnis: Die Produktivität steigerte sich um 40 Prozent und der Energie und Papierverbrauch wurde reduziert. Auch andere Unternehmen haben sich mittlerweile für das neue Modell entschieden. Auf Länderebene wagt Spanien nun den ersten Schritt. Dort soll die Vier-Tage-Woche jetzt als Modellprojekt für ein Jahr eingeführt werden. Ab Herbst sollen in dem südeuropäischen Land etwa 6.000 Mitarbeiter aus 200 hauptsächlich mittleren und kleineren Unternehmen einen Tag pro Woche weniger arbeiten. Das Gehalt soll dabei jedoch unverändert bleiben.

Vorteile der 4-Tage-Woche

Der offensichtlichste Vorteil ist natürlich, dass Mitarbeiter einfach einen freien Tag mehr zur Verfügung haben. Es ist Zeit für jene Dinge, die vorher einfach nicht möglich waren: Sport betreiben, Behördengänge erledigen oder einfach ein Tag zur Entspannung lassen sich nun ganz einfach einplanen. Gerade für berufstätige Eltern kann diese neue Form der Arbeitszeit das Familienleben positiv beeinflussen.

Während der Anwesenheit im Unternehmen liegt der Fokus nach wie vor auf den Tages-, Wochen- oder Monatszielen und womöglich arbeitet man sogar konzentrierter als in einer weniger komprimierten Arbeitswoche. Sind die vier Tage vorüber ist man glücklich, weil viel geschafft wurde, man die Freizeit genießen und Abstand von der Arbeit gewinnen kann. Wieder zurück im Unternehmen, kann man eine ganz neue Motivation an den Tag legen, denn es war genügen Zeit, um die Batterien wieder aufzuladen.

Ein wesentlicher Aspekt der kürzeren Arbeitszeit ist außerdem die Gesundheit der Mitarbeiter. Gemäß des Arbeitszeitreports der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin leiden Menschen, mit langen Arbeitswochen öfter unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Sie schlafen beispielsweise schlechter, sind öfter erschöpft und leiden unter Rückenschmerzen. Menschen, die nur vier Tag in der Woche arbeiten, verringern dieses Risiko, wenn sie den neu gewonnenen, freien Tag als Anlass nehmen, an die frische Luft zu gehen, Sport zu betreiben oder sich Zeit für das eigene Wohlbefinden zu nehmen.

Sicherlich ist das Modell der 4-Tage-Woche momentan nicht für alle Unternehmen umsetzbar und bedarf noch einiger Tests. Trotzdem sind die Vorteile nicht zu unterschätzen und könnten nicht nur vielen Mitarbeitern, sondern auch vielen Arbeitgebern von nutzen sein.

Quellen:

https://www.gruender.de/hr-office/4-tage-woche-vs-5-tage-woche/

https://www.derstandard.at/story/2000110686508/microsoft-japan-viertagewoche-macht-produktiv

https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2398.pdf?__blob=publicationFile&v=9

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