Leben
Weltkrebstag 2022: „Sterben war für mich keine Option“
„Close the Care Gap“ (Versorgungslücken schließen) lautet das Motto des diesjährigen Weltkrebstags am 4. Februar. Die DKMS nimmt diesen Tag zum Anlass, auf eine Versorgungslücke hinzuweisen, die zahlreiche Blutkrebspatient:innen betrifft: In Deutschland findet noch immer jede:r Zehnte, die oder der dringend auf eine Stammzelltransplantation angewiesen ist, keine passende Spenderin oder keinen passenden Spender. Weltweit sind es – je nach ethnischer Herkunft und sozioökonomischer Situation im jeweiligen Land – sogar deutlich mehr.
Seit mehr als 30 Jahren arbeitet die DKMS unermüdlich daran, diese Versorgungslücke zu schließen. Mehr als 11 Millionen potenzielle Stammzellspender:innen sind zurzeit in der Datei registriert und stehen damit für die weltweite Spendersuche und -vermittlung zur Verfügung. Sie alle könnten irgendwann der „genetische Zwilling“ einer Patientin oder eines Patienten sein und mit ihrer Spende ein Leben retten. Bis heute hat die DKMS bereits mehr als 95.000 Stammzellspenden- und das bedeutet: zweite Lebenschancen – vermittelt.
Ziel ist es, weltweit so vielen Patient:innen wie möglich zu helfen – unter anderem mit eigenen DKMS Standorten in den USA, Indien, Chile, Großbritannien, Polen und Südafrika. Um eine weitere Versorgungslücke zu schließen, hat es sich die DKMS ferner zur Aufgabe gemacht, Betroffenen einen verbesserten Zugang zu einer Stammzelltransplantation zu ermöglichen. Denn zahlreichen Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die eine Stammzelltransplantation benötigen, bleibt diese oftmals lebensrettende Therapie aus finanziellen Gründen oder aufgrund fehlender medizinischer Infrastruktur verwehrt. Im Rahmen ihres internationalen Hilfsprogramms „Access to Transplantation“ hat die DKMS im September 2021, zusammen mit gemeinnützigen Partnerorganisationen vor Ort, eine Transplantationsstation in Bangalore, Indien, eröffnet. Bis zu 120 bedürftige Kinder pro Jahr werden dort eine Stammzelltransplantation erhalten.
Täglich schenken in Deutschland rund 15 DKMS-Spenderinnen und Spender eine Lebenschance, weltweit sind es sogar 21 Spender:innen pro Tag. Dahinter stehen die persönlichen und bewegenden Schicksale von Menschen und Familien rund um den Globus.
Was eine Registrierung bei der DKMS ganz konkret bewirken kann, zeigt das Beispiel von Janina aus Breuberg in Hessen.
Vor zweieinhalb Jahren wird die junge Frau von heute auf morgen ausgebremst. Die Diagnose: Akute myeloische Leukämie. Es folgen insgesamt vier Chemotherapien, Bestrahlung und schließlich eine Stammzelltherapie. Die heute 25-Jährige kämpft sich zurück ins Leben. Sie freut sich darauf, das Leben endlich wieder in vollen Zügen zu genießen.
Die Zeit nach einer Transplantation, die Nebenwirkungen der Transplantation und die vielen Schwierigkeiten, sich wieder im Alltag zurecht zu finden, hat Janina deutlich zu spüren bekommen. Dennoch hat Janina niemals aufgegeben. „Sterben war für mich keine Option“, sagt sie. „Ich wusste, dass es für mich noch nicht an der Zeit war, zu gehen.“
Lesen Sie Janinas Geschichte hier: https://mediacenter.dkms.de/news/janina/
OTS: DKMS gGmbH