Connect with us
.

Kampf gegen Kinderarmut: Kommunale Präventionskette startet mit Unterstützung des Landes in Flensburg

Bildquelle: Shutterstock

Leben

Kampf gegen Kinderarmut: Kommunale Präventionskette startet mit Unterstützung des Landes in Flensburg

In Flensburg und im Kreis Rendsburg-Eckernförde können ab 1. Januar 2025 sogenannte Kommunale Präventionsketten aufgebaut werden, um Kinderarmut künftig stärker entgegen zu wirken. Das Land stellt dafür im Rahmen eines Modellvorhabens insgesamt rund 600.000 Euro in den kommenden drei Jahren zur Verfügung. Für die Landesförderung hatten sich insgesamt sechs Kommunen beworben. Im Rahmen des Auswahlverfahrens erhielten die Stadt Flensburg und der Kreis Rendsburg-Eckernförde jetzt die Förderzusage.

Im Kampf gegen Armut setzen wir auf eine bessere Vernetzung der Hilfs- und Präventionsangebote. Um mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche zu erreichen, müssen Leistungen, Angebote und unsere Unterstützungssysteme noch besser aufeinander abgestimmt sein. Es ist besonders wichtig, die verschiedenen Lebensphasen zu beachten und über die Systeme hinweg gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Genau hier setzen wir mit den Kommunalen Präventionsketten an“, sagte Sozialministerin Aminata Touré: „Auf kommunaler Ebene gibt es bereits gute Ansätze und Erfahrungen zur Bekämpfung der Folgen von Kinderarmut. Wir wollen dies nun landesseitig durch fachliche Expertise und finanziell unterstützen und so zum Erfolg beitragen.“

In Schleswig-Holstein lebt aktuell fast jedes fünfte Kind unterhalb der Armutsgrenze und hat somit schlechtere Teilhabe-Chancen. Im Rahmen des Modellvorhabens sollen in einem integrierten Handlungskonzept die vielfältigen Angebote und Leistungen aus den Bereichen Jugend, Soziales, Gesundheit und Bildung zusammengeführt und auf ihre Wirkung hin überprüft werden. Unterstützt werden die Modellstandorte durch eine fachliche Begleitung im Sozialministerium. Ziel ist es, Lücken im Unterstützungssystem für Kinder, Jugendliche und Familien zu identifizieren und entsprechende, aufeinander abgestimmte Maßnahmen zu planen und weiterzuentwickeln. Dabei wird jede Lebensphase – von der Geburt bis zum Übergang in den Beruf – berücksichtigt. Maßnahmen können zum Beispiel kostenfreie Sport- und Freizeitangebote im Sozialraum am Wochenende, Aufbau von Bildungspatenschaften oder die bessere Etablierung von wohnortnahen Anlaufstellen mit Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Familien sein. Das ressortübergreifende Vorgehen von Jugendhilfe, Soziales, Gesundheit und Bildung ist hierbei bundesweit einmalig.

Erarbeitet wurde das Landeskonzept von der Fachhochschule Kiel unter der Leitung von Frau Prof. Carmen Hack, Professorin für Soziale Arbeit im Kontext einzelfall- und familienbezogener Hilfeprozesse. Das Modellverfahren umfasst auch eine externe fachliche Begleitung. Dazu ist mit der Auridis Stiftung eine Fördervereinbarung für drei Jahre im Umfang von 150.000 Euro unterzeichnet worden. Die Auridis Stiftung setzt sich seit 2006 für das Wohlergeben und die Chancengerechtigkeit von Kindern in Deutschland ein. Sie unterstützt öffentliche und private Partnerorganisationen, die die Lebensbedingungen von Kindern bis 10 Jahren nachhaltig verbessern.

Weitere Informationen hier.

Quelle:  Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein 

Mehr Leben

.
To Top