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Rekordhoch Krankenkassenbeitrag

Bildquelle: Shutterstock

Leben

Rekordhoch Krankenkassenbeitrag

Steigende Preise für Lebensmittel, Gas, Öl, Benzin – und die mehr als 57 Millionen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erwartet im kommenden Jahr noch zusätzlich steigende Krankenkassenbeiträge.

Flickenteppich soll Finanzloch stopfen

Da im kommenden Jahr ungefähr 17 Milliarden Euro im Gesundheitsfond fehlen, gab Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine drastische Erhöhung der GKV-Zusatzbeiträge um 0,3 Prozentpunkte bekannt. Damit wird mit einem Krankenkassen-Anteil von 16,2 Prozent ab 2023 ein neues Rekordhoch erreicht. Bei einem Einkommen über 3500 Euro ergibt sich damit eine Mehrbelastung von monatlich 10,50 Euro. Da der Minister das benötigte Geld regelrecht zusammenkratzte, wirkt es wie ein Flickenteppich: Durch die Erhöhung sollen etwa fünf Milliarden Euro eingenommen werden. Aus den Notfallrücklagen der Krankenkassen sollen weitere Milliarden verwendet werden. Einen Steuerzuschuss gibt es lediglich über zwei Milliarden Euro, da der Bundesfinanzminister Christian Lindner die Schuldenbremse einhalten möchte. Außerdem soll es ein Bundesdarlehen in Höhe von einer Milliarde Euro geben.[1]

Sozialabgaben übersteigen 40 Prozent-Marke

Für diese Maßnahmen gibt es heftige Kritik der Krankenkassen, da unklar ist, ob die Erhöhung des Beitrages ausreichend ist. Zudem verbraucht die Politik die letzten Rücklagen der Krankenkassen für kurzfristig Effekte. Es scheinen weitere Erhöhungen absehbar zu sein, denn in der neuen Testverordnung bleiben für die Risikogruppen die Tests weiterhin kostenfrei. Bei den Pflegebedürftigen wird jedoch dafür die Pflegeversicherung belastet, die bereits rote Zahlen schreibt. Da das Versprechen, der vollständigen Übernahme der pandemiebedingten Kosten bisher nicht eingehalten wurde, sind hinsichtlich der Pflegeversicherung somit höhere Beiträge zu erwarten.[2] Denkbar wäre auch eine Erhöhung der Arbeitslosenversicherung. Die Sozialabgaben würden den Anteil von 40 Prozent damit überschreiten – dies war bislang die Obergrenze für akzeptable Lohnnebenkosten.

Wenn Arbeitnehmer immer weniger Nettolohn erhalten, bedeutet es für die Gewerkschaften, dass sie im Folgejahr noch höhere Löhne einfordern müssen. Die Mehrkosten der Arbeitgeber werden dann auf die Preise für die Kunden verlagert. [3]

 

[1]https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/lauterbach-zusatzbeitrag-gesetzliche-krankenkasse-erhoehung-100.html

[2] https://www.rnd.de/politik/neue-corona-testverordnung-kassen-warnen-vor-immer-hoeherem-defizit-in-der-pflege-L67WQAWXPRBEFPWP6SUGXEZM7M.html

[3]https://www.rnd.de/politik/berichte-lauterbach-will-zusatzbeitrag-fuer-krankenversicherung-erhoehen-CFWXR57KHFFRLK2T2U7REQN6ZU.html

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