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Kita-Bericht 2022 – Viele Einrichtungen schlagen Alarm

Bildquelle: Shutterstock

Leben

Kita-Bericht 2022 – Viele Einrichtungen schlagen Alarm

Mit dem Kita-Bericht 2022 zeichnet der Paritätische Gesamtverband ein besorgniserregendes Bild zur derzeitigen Situation. Viele Einrichtungen schlagen Alarm.

Unzureichendes Angebot für Kinder – Überlastung der Betreuer

Für den Bericht wurden deutschlandweit Fach- und Leitungskräfte von Kitas befragt. Davon schildern zwei Drittel ein unzureichendes Platzangebot in Kindertageseinrichtungen. Dass der Personalschlüssel dafür sorgt, dass die Bedürfnisse der Kinder nicht gestillt werden können, bemängeln 60 Prozent der Befragten. 40 Prozent sind der Ansicht, dass die Ausbildung nicht ausreichend auf den Kitaalltag vorbereitet. Darüber hinaus sind Neu- und Ersatzanschaffungen in vielen Einrichtungen nicht selbstverständlich.

In Schleswig-Holstein zeigt sich ein ähnliches Bild. Fortbildungen der Mitarbeiter oder das Anleiten von Praktikanten gehören zwar zu den gesetzlich vorgegebenen Mindeststandards, finden in der Refinanzierung jedoch nicht genügend Beachtung. Da im Gesetz die Anzahl von Fortbildungs- oder Fachberatungstagen nicht explizit definiert wird, kommt es landesweit zu starken Unterschieden, die meistens allerdings knapp bemessen sind. Die unzureichenden Rahmenbedingungen, die Ausfallzeiten und der Mangel an Arbeitskräften schaffen dementsprechend für das Personal eine zunehmend herausfordernde Situation. Für unterstützungs- und teilhabebedürftige Kindern ist die Strukturqualität der Kitas nicht ausreichend.

Ausgewogene Ernährung in Kitas – Fehlanzeige

Ein Drittel der Befragten äußert, dass die Finanzmittel nicht ausreichen, um die Kinder ausgewogen zu ernähren. Laut dem Kindertagesförderungsgesetz (KiTaG) entscheidet der Träger über die Verpflegungskosten. Dieser muss jedoch darauf achten, dass der Beitrag angemessen bleibt, so dass auch finanziell schwache Familien diesen leisten können. Im KiTaG werden keine finanziellen Mittel für die Verpflegung berücksichtigt, der Träger muss daher mit den verfügbaren Mitteln der Familien eine ausgewogene Ernährung der Kinder gewährleisten. Da die Personalkosten für Köche oder Hauswirtschaftskräfte in den meisten Kommunen nicht übernommen werden, wird die Zubereitung der Verpflegung häufig an Catering-Firmen ausgelagert, so dass die Qualität des Essens darunter leidet. Vor allem kleine Einrichtungen können sich keinen Koch leisten, da die Kosten auf die Eltern umgelegt werden müssten.

Die Kitas in ganz Deutschland benötigen die Unterstützung der  Politik. Sie ist gezielt dazu angehalten, Fachkräfte zu gewinnen, die Ausbildung attraktiver zu gestalten und die Einrichtungen finanziell stärker zu unterstützen. Es ist problematisch, dass viele Einrichtungen bemängeln, dass unsere Kinder aus finanziellen Gründen nicht ausgewogen ernährt werden können, währenddessen der Anteil von Bioprodukten in den Kantinen der Bundesverwaltung auf 20 Prozent erhöht werden soll.[1][2]

 

[1]https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/broschuere_kitabericht-2022.pdf,     Anfrage: Paritätischer Gesamtverband

[2]https://www.bmel.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Presse/2021/210825-bio-kantinen.html;jsessionid=FDFB16CBBA4AF825D3BE6C6312098E98.live852

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